Samstag, 25. Juli 2009

Sonntag, 12. Juli 2009

Obama nach Canossa

Tagesordnung verpatzt

Es gab nur diesen einen Grund für die Wahl L’Aquilas zum Konferenzort des G 8-Gipfels. Mitten im Erdbebengebiet, in der Stadt, die gerade noch schrecklich heimgesucht worden war, hier in L’Aquila waren sie zusammengekommen, um diesen einen Beschluß zu fassen, auf den die Menschen in den Erdbebengebieten der Erde so lange gewartet hatten: Den Beschluß der mächtigsten Politiker der Welt, daß Erdbeben hier in den Abruzzen und überall auf dem Globus von nun an für alle Zeit geächtet und verboten sind.
Und dann diese Panne!

„Das ist uns in der Euphorie ums Klima glatt dadurchgegangen“, bekannte eine sichtlich verstörte Kanzlerin nach ihrer Rückkehr in die Bundeshauptstadt. „Ich weiß wirklich nicht, wie uns das passieren konnte. L’Aquila als Tagungsort macht doch sonst gar keinen Sinn. Wir wollten ein ganz starkes Signal ans Erdbeben senden, ganz weit oben auf der Richterskala politischer Abschreckung. So, wie wir es mit gewaltigem Erfolg an die Adresse des Klimas gemacht haben. Das Ziel war ganz klar: Erdbeben wollten wir verbieten. Und ächten. Darum L’Aquila. Ich bin untröstlich, daß wir das versäumt haben. Jetzt bleibt uns und den Menschen da draußen nur die Hoffnung auf den nächsten Gipfel.“

Ganz untätig aber sind die Gipfelpolitiker inzwischen nicht geblieben. Unmittelbar, nachdem sie ihr Versäumnis bemerkten, haben sie ihren World Leader Obama in den Vatikan entsandt. Seine Mission glich einem Gang nach Canossa: Still, nur begleitet von den Medien, und in ein dunkles Büßergewand gehüllt, war er vor den Heiligen Vater hingetreten, um für sich selbst und für alle Teilnehmer der Konferenz von L’Aquila Vergebung für das Versäumte zu erflehen.

Im Gestus des Guten Hirten sprach der Heilige Vater besänftigend auf Obama ein, und er tat es in seinem geliebten Italienisch, das der Dolmetscher simultan ins Englische übertrug: „Seien Sie ohne Sorge, Mister President, und vor allem, seien Sie ehrlich vor sich selbst - denn im Grunde ihres Herzens und Ihres Verstandes werden Sie doch nicht wirklich glauben, Sie könnten mit politischen Beschlüssen in irgendeiner Weise auf Naturgewalten wie Erdbeben oder Klima einwirken. Das, Mr. President, können Sie doch als vernunftbegabtes Wesen nicht allen Ernstes glauben.“

Ohne zu zögern gab der amerikanische Präsident seine schon jetzt legendär gewordene Antwort, und er wechselte dabei nicht nur in seine vertraute Muttersprache, nein, im Bewußtsein seiner überragenden Bedeutung sprach er auch im pluralis majestatis:
„Yes, We can!“

Donnerstag, 9. Juli 2009

Wetterbericht ade

TV-Sender schaffen Wetterbericht ab
Merkel: Signal ans Klima

L’Aquila. Eig. Bericht. Wetterberichte gehören in Deutschland ab sofort der Vergangenheit an. Am Rande des G-8 Gipfels gab die Bundeskanzlerin diese Entscheidung ihrer Regierung heute in L’Aquila bekannt. „Wetterberichte sind passé“, verkündete die Kanzlerin stolz. „Sie stammen ja noch aus einer Zeit, die wir mit den epochalen Klimabeschlüssen dieses Gipfels nun endgültig überwunden haben. Wetter und Klima unterliegen ab sofort klaren Vorgaben. Abweichungen und Schwankungen werden wir nicht mehr hinnehmen. Unsichere Prognosen, wie sie für Wetterberichte kennzeichnend waren, gehören somit der Vergangenheit an. Klima und Wetter haben wir an die Kette gelegt. Nachhaltig! Für immer!“
Dem Vernehmen nach haben alle deutschen TV-Sender dem Beschluß der Bundesregierung inzwischen zugestimmt. Sie wollen ihn schon unmittelbar nach der Sommerpause umsetzen. „Das signalisiert den Menschen draußen im Land“, so die Kanzlerin, „das bedingungslose Vertrauen der Medien in alles, was wir klimapolitisch beschließen. Und das stillt ja auch die Sehnsucht der Menschen draußen, die gerade in unserer Zeit nach fester Orientierung verlangen. Es ist aber auch ein starkes Signal an das Klima: Du bist unser Partner, wir vertrauen Dir, wir verlassen uns auf Dich!“
Die ARD plant schon den nächsten Schritt. „Ab Herbst wollen wir statt des bisherigen täglichen Wetterberichts einen Klima-Talk am späten Samstagabend einrichten. Im Klima-Talk werden wir das Wetter der zurückliegenden Woche auf den Prüfstand stellen und es gewissermaßen rückwärts vorhersagen. Eine enorme Herausforderung, natürlich. Aber stehen wir nicht alle in der Verantwortung?“ Wie der ARD-Sprecher weiter ausführte, soll im Klima-Talk eine Expertenrunde aus Politik, Medien und Showbusiness die Wetterdaten der vorausgegangenen Woche auf ihre klimarelevante Nachhaltigkeit und ihren potentiellen Katastrophengehalt abklopfen. Direkt an die Fernsehzuschauer gewandt erklärte er in gewohnt schlichter fachsprachlicher Präzision: „Vor allem aber werden die Experten der Talk-Runde evaluieren, wie valide sich die klimapolitischen Projektionen der Bundesregierung bereits im abgelaufenen Wochenwetter realisieren. Dies befördert ganz sicher eine klimabewußte Lebensführung beim Zuschauer, der ja immer auch als Bürger agiert, klimaneutral und wertebewußt!“
Die Sendung wird moderiert von Vertretern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. „Damit ist sichergestellt, daß sich kein falscher Zungenschlag einschleicht und die Erwartungen des breiten Publikums an die politische Mission der Sendung auch erfüllt werden“, so der Sprecher. Falsch verstandene Wissenschaftlichkeit, die immer alles und jedes kritisch hinterfrage, habe unter der bewährten Federführung des Potsdamer Instituts keine Chance.
Die ARD geht davon aus, mit dem Klima-Talk einen echten Zuschauermagneten ins Programm zu nehmen, der das Zeug dazu hat, alle bisher erreichten Einschaltquoten in den Schatten zu stellen. „Oder können Sie sich im Fernsehen Aufregenderes vorstellen, als am Samstagabend zu erfahren, wie das Wetter war?“, schoß es aus dem sichtlich erregten ARD-Sprecher heraus.
US-Präsident Obama zeigte sich von dem ganzen Vorhaben begeistert. „Frau Merkel ist auch hier wieder unsere Lehrmeisterin und Deutschland der globale Vorreiter“. „Das werden wir so übernehmen“, fügte er hinzu. Obama zeigte sich vor allem erleichtert, daß es nun mit klimabedingten Unwägbarkeiten auch in seinem Lande endgültig vorbei sei. „Das Klima hat jetzt klare Vorgaben. Und ich erwarte, daß es die ausgestreckte Hand auch ergreift.“ Für das frühere Klima in seinem Land entschuldigte er sich in Aquila ausdrücklich, „und zwar bei der ganzen Weltgemeinschaft der Völker.“ Der Hinweis der Kanzlerin, daß dies ja auschließlich seinem Amtsvorgänger anzulasten sei, tat dem Präsidenten sichtlich gut. Er appellierte nachhaltig an das Klima, nun gegen seine Landsleute keinen Groll mehr zu hegen, zumal er sie ja jetzt in den weisen Strom der Völker auf dem Weg zum geläuterten Klima eingereiht habe. Er empfahl dem Klima, „cool zu bleiben“, und im übrigen rief er ihm zu: „Yes, we can“.
Politik und Medien vertreten einhellig die Ansicht, daß allein schon Obamas Bilanz bahnbrechender außenpolitischer Erfolge (Nordkorea, Iran, zuletzt noch Rußland) ihren Eindruck auf das Klima nicht verfehlen werde.
Die Kanzlerin brachte es auf den Punkt: „Nach dem Schrecken des wirbelnden Tornados aus Texas genießen wir nun die besänftigende Ruhe einer lauen Brise aus Washington. Das wissen wir Europäer ebenso zu schätzen wie die Menschen im Iran, in Nordkorea und wo immer auf diesem Planeten. Und seit Aquila ist auch dem letzten klar: Das Klima stimmt!“

Montag, 6. Juli 2009

"Klimaschutz" als Massenwahn

Ein lesenswerter Beitrag zur Hysterie ums Klima steht hier:

http://www.freiewelt.net/blog-514/ein-kollektiv-irrtum-zur-selbstzerst%F6rung.html