Donnerstag, 1. Juli 2010

Staub am Kap

Berlin. Eig. Bericht. Kritik am „Lustflug zum Kap“ wies die Kanzlerin heute entschieden zurück. Der Besuch eines Fußballspiels sei das eine („Die Mannschaft braucht mich.“), der eigentliche Zweck der Flugreise sei es aber, „unsere afrikanischen Mitmenschen“ für die klimakatastrophalen Folgen zu sensibilisieren, wie sie gerade vom Flugverkehr verursacht werden. „Das geht nur durch nachhaltige Präsenz vor Ort, und dafür darf uns kein Weg zu weit, kein Flug zu lang sein“, gab sie mit besorgter Miene zu Protokoll. Da stehe sie als Klimakanzlerin zu ihrer Verantwortung. Zudem wolle sie hier im Süden Afrikas ein Projekt auf den Weg bringen, das mit deutschen Fördergeldern ein ganz heißes Eisen anpackt: „Feinstaub in der Savanne - eine unbequeme Wahrheit“. „Wir holen das Thema aus der Tabuzone, denn viele Afrikaner sehen hier einfach weg“. Die Umweltplaketten, die die Kanzlerin als Gastgeschenk dabei hat, sollen helfen, Hemmschwellen abzubauen und die gebotene globale Verantwortung auch beim Feinstaub ins Bewußtsein zu heben. Fußballsachverstand bewies sie, als sie das Wort eines bayrischen Stürmers treffsicher auf Feinstaubmassen im südafrikanischen Veld anwandte: „Wir putzen sie weg“.
Abschließend erinnerte sie daran, daß der ursprüngliche Zweck ihrer Reise ja eigentlich ihr Trikottausch mit dem amerikanischen Präsidenten gewesen ist. „Aber wegen des Abzugs der Amerikaner aus Südafrika kann daraus nun nichts werden. Wir hingegen werden weiter zu unseren Verpflichtungen stehen: Wir bleiben am Kap!“
Sprach’s - und ging.

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